Stefan Pauly

5. September 2020

Mein Plan gestern Abend war ein guter, er hat mich in die Bar 63 geführt. Die Lage ist vielleicht etwas dubios, von meinem Hotel aus einmal durch den Rotlichtdistrikt und am Ende links, die Bartender sind aber kompetent und der Laden absolut einen Besuch wert. Was mir zu Denken gibt, ist, dass ich am Ende meines Bestellgespräches zu einem Paranubes (Rum aus wilder Gärung) mit den Worten „Den musst Du probieren, der schmeckt außer mir niemandem“ eingeladen wurde. Mir hat er geschmeckt. Den Tag heute wollte ich mit Schaukeln beginnen. Ich schaukel sowieso viel zu wenig in meinem Leben. Im Hardaupark gibt es eine gigantische Skulptur, eine Steinschleuder, an der eine Schaukel hängt. Die ist allerdings leider außer Betrieb, also musste ich ungeschaukelt in den Tag starten. Zehn Uhr, die Zeit, zu der ich in Mainz immer einen Doppio trinke, beziehungsweise in der Regel zwei, was ich dann auch im Café du Bonheur gemacht habe. Track and trace hier ist selten ein Zettel und meist ein QR-Code, der auch manchmal ein Google-Doc aufruft, nett. Nur dass ich die Schweizer Covid-19 track and trace app nutze, kann ich nicht abhaken. Ich fasse mich einmal kürzer, bevor das hier noch auswächst zu einer Reisebeschreibung. Flohmarkt auf dem Helvetiaplatz, (Stunt-)Scooter Fahrer, vielleicht sogar Profis, die versuchen, die Schwerkraft zu Ignorieren, alter botanischer Garten, lokale Geschäfte, irgendwie geht der Tag zu schnell vorbei. Im örtlichen Comicladen ein paar Franken gelassen, im örtlichen Schnapsladen kaum glauben wollen, was ich alles sehe und in einem örtlichen Kaffeehaus eingekehrt, bevor ich wieder ins Hotel bin. Jetzt erst einmal dass hier Schreiben und dann das mit diesem Plan. Läuft.

Schleuder mit Schaukel im Hardaupark. Scooter-Fahrer vs. Schwerkraft. Gute Frage. Der örtliche Schnapsladen (J. B. Labat).

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